Der Ohrwurm – heimlich, still und leise
Es gibt kaum einen Lebensraum, in dem nicht eine riesige Zahl kleiner und kleinster Tiere zu finden ist – und dennoch wissen wir über sie und ihr Leben nur sehr wenig. Nur selten kennen wir ihre Namen, und noch weniger wissen wir über ihre Rolle und Bedeutung in ökologischen Zusammenhängen. Viele Kinder interessieren sich aber für die Welt der Kleinlebewesen. Deshalb stellt Herbert Österreicher verschiedene und höchst bemerkenswerte Vertreter der wichtigsten zoologischen Gruppen vor. Die Serie begann in Heft 10/06.
In meiner Kindheit in den 50er Jahren wohnten wir einige Monate bei meiner Großmutter. Es waren Zeiten der Enge und der finanziellen Not. Als Kind nahm ich das aber kaum wahr. Ganz andere Erlebnisse brannten sich in dieser Zeit tief in meine Seele. Dem alten Gutshaus meiner Großmutter stand eine rote Backsteinkirche gegenüber. Nur die Straße mit den Kastanienbäumen trennte uns. Aus meinem Fenster konnte ich die Seitenportalfenster und die Turmuhr sehen. Sie schlug jede Viertelstunde und jede volle Stunde. Nach dem Zubettgehen begleitete sie mich in den Schlaf. Schäfchen musste ich nicht zählen.
Begriffe versenken war gut. Aber was sagen wir stattdessen? – Gerlinde Lill macht Vorschläge.
Gribbelegrapsch ist ein Wort aus meiner Kinderzeit, das Generationen überlebte, weil es so wunderbar lautmalerisch ist. Ich möchte es gern verschenken und behalten, denn es macht Schweres leicht und zollt der Erfahrung Rechnung, dass Chaos zuweilen zum Leben gehört und sich bei aller Ordnungsliebe nie ganz vermeiden lässt.
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