Carlina Rinaldi beschreibt, wie die Kindertagesstätten im italienischem Reggio/Emilia eine einzigartige Methode für das Lernen und die Einschätzung entwickelt haben.
Das Lernen, so verstehen wir es in Reggio Emilia, ist kein linear verlaufender Prozess, bei dem die Lernenden auf dem Weg zu vorher festgelegten Ergebnissen stetig vorankommen und voraussagbare Stadien erreichen. Der Lernprozess ist vielmehr charakterisiert durch Fortschritte, Stillstand und »Rückzieher«, die in viele Richtungen verlaufen und oft zu ganz unerwarteten Ergebnissen führen. Es ist ein Prozess, in dem Theorien konstruiert, getestet und neu konstruiert werden. Diese Theorien sind unsere Interpretationsmodelle von der Welt. Es ist ein Gruppenprozess: Jedes Individuum, Kind oder jeder Erwachsener, wird auch von den Hypothesen und Theorien von anderen und von Konflikten mit anderen beeinflusst, die uns permanent zwingen, unsere Vorstellungen von der Realität zu revidieren.
Im letzten Jahrzehnt wandelten sich die Vorschulerziehung und die Ausbildung der Vorschullehrerinnen in Slowenien tief greifend. Nada Pozar Matijasic beschreibt die Umbrüche.
In den 70er Jahren dehnte sich das Netz von Kindereinrichtungen für den Elementarbereich in Slowenien aus. Das erste nationale Programm für die Vorschulerziehung und -bildung für Kinder zwischen einem und sechs Jahren startete im Jahr 1979. Zu der Zeit lag die Verantwortung für die Vorschulerziehung beim Ministerium für Arbeit und Soziales. Die Evaluierung des Programm zeigte, dass der detailliert festgeschriebene, obligatorische Inhalt und die normativen Anleitungen, was die Methoden betraf, den Vorschullehrern wenig Raum ließen, individueller an ihre Arbeit mit Kindern heranzugehen, und dass der Anteil der Kinder, die die Einrichtungen besuchten, niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern war. Veränderungen in der Vorschulerziehung waren also notwendig.
Die Rechte junger Leute sind im letzten Jahrzehnt wichtiger geworden, aber den Rechten junger Kinder und den Rechten von Babys wird immer noch nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet, erklärt Carolyne Willow. In ihrem Artikel diskutiert sie die Auswirkungen und Grenzen der UN-Konvention über Kinderrechte.
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